Der Lebenskünstler und der Gegenspieler 

 

 

In der Ergriffenheit über mich selbst,

bin ich so manchen Lebens-Konzepten

auf den Leim gegangen.

 



Das Selbst-Bild des Gegenspielers

Die Gegenspieler-Rolle ist eine imaginäre Figur, die man unbedingt kennen sollte. Es ist eine Rolle, die in vielen Facetten auftaucht und ein begrenztes Selbst-Bild nährt. Wenn der Gegenspieler unbewusst bleibt, kann es leicht sein, dass er im Untergrund mit uns Schlitten fährt. Und sich vielleicht nur noch wundert, weshalb so manches im Leben nicht (mehr) so rund läuft. Beim Einzelnen und im Kollektiv. Die Rolle des Gegenspielers nährt sich aus einem Problem-Bewusstsein und sein grundlegendes Gefühl ist Mangel an allem möglichen. Es wird zum Antrieb, um aus diesem Mangel herauszukommen: zum Beispiel aus dem Mangel an Sicherheit und Gewissheit.

 

Eine Suche nach Sicherheit
entsteht ja nur -

aus einem Mangelgefühl an Unsicherheit. 

 

Wenn das nie durchschaut wird, kann diese Suche zu Lösungen führen, die möglicherweise kurzfristige Befriedigungen erschafft und das Leben auf der anderen Seite immer komplizierter machen kann. Und das nagende Mangel-Gefühl bleibt dennoch bestehn.

Vielleicht ist irgendwann der Punkt erreicht für mehr Bewusstheit, um herauszufinden, worum es geht und was man aus tiefstem Herzen wirklich möchte. Insofern ist es gut, sich des Gegenspielers bewusster zu werden, mit all den alten Lebensstrategien und BeWERTungen, die sich mehr oder weniger bewusst abspielen.  Wird das alte Selbst-Bild mit den Bewertungen nie hinterfragt, dann verhindert man nicht nur ein stabileres Selbst-Gefühl, sondern auch das Lösungs-Potenzial des Lebenskünstlers der Mitte. 

 

Der Lebens-Künstler ist im Lösungs-Bewusstsein

Die Rolle des Lebenskünstlers spielt ein ganz anderes Spiel, indem alle lebensverhindernden Muster wahrgenommen und aufgegeben werden können. Der Lebens-Künstler ist immer bereit, alle falschen Vorstellungen, Ideen, Assoziationen und Meinungen, wie das Leben, andere, Gott und die Welt sein sollten, aufzugeben. Der Lebens-Künstler sieht sich als ein Aspekt im Großen Ganzen und das natürliche Potenzial wächst mit dem UrVertrauen der Mitte. UrVertrauen schenkt Offenheit für Lösungen, die man vorher durch ein begrenztes Selbst- und Weltverständnis des Gegenspielers (noch) nicht gesehen hat. Denn die Lösungen sind ja immer da!


Der Gegenspieler mag keine Ungewissheit -
der Lebens-Künstler entfaltet sich im UrVertrauen.


Man kommt nicht daran vorbei, hier etwas mehr einzutauchen in ganzheitlichem Verständnis. Ich möchte es so einfach und prägnant erläutern, wie ich es gelernt habe. Wenn jede/r von uns ein Aspekt im Großen und Ganzen ist, dann sind wir auch als dieser kleine Bewusstseinsspritzer ganz gemeint, mit unserem ganzen Potenzial.
D. h. ganz konkret - begrenzende Glaubenssätze über sich, andere und die Welt sind störend. Und der Meister der begrenzenden Sicht ist das Selbst-Bild des Gegenspielers. Deshalb braucht es mehr Bewusstheit, wer bzw. wie man wirklich gemeint ist. Sowohl in spirituellen Lehren als auch in der Quantenpsychologie fand ich konkrete Darstellungen von  sogenannten Bewusstseins-Ebenen. Es ist ein Hilfskonstrukt zur Erklärung, um sich zu orientieren für ganzheitliche Zusammenhänge und -Ordnungen. 

Das bedeutet ganz praktisch, werden Ebenen vermischt oder verwechselt gibt es meistens Probleme. Wenn z.B. vorhandene Emotionen oder Gefühle mit einem mentalen Bewertungsschema unterdrückt werden (Spiel des Gegenspielers), dann kann keine Änderung im Sinne der Ganzheitlichkeit geschehen.  Und man sagt sich: "Siehste - ich hab's ja gewusst, immer passiert mir so etwas!" 

Wenn die Bewertungsbrille des Gegenspielers
unverrückbar bleibt,

wird neuen Lösungen der Weg versperrt

 

Ein anderes Beispiel zur Verwechslung von Bewusstseinsebenen: wenn man z.B. einer Weisheitslehre - wie von Buddha oder Jesus  - folgt, dann sind es meistens Botschaften aus einer feineren oder übergeordneten Bewusstheitsqualität heraus. Werden diese Botschaften aus einer begrenzten Sicht des spirituellen Gegenspielers interpretiert und beWERTet, dann können daraus enorme Konflikte (innerlich/äußerlich) entstehen. 

 

Zurück zum Gegenspieler: wenn das Denken und Wahrnehmen über sich, andere, Gott und die Welt nicht im Sinne von Ganzheitlichkeit mitgenommen wird, dann kann es leicht sein, dass sich das alte Selbst-Bild mit der Bewertungsposition immer wieder neu verstärkt. Das ist das Spiel des Gegenspielers basierend auf seinem Selbst-Bild. Vielleicht findet er auch andere Gegenspieler, die ihn hierin auch noch bestärken.

Selbst ausgefeilte Lehren, Aus- und Fortbildungen und Methoden kann der Gegenspieler nutzen, um seine Bewertungsposition zu stärken, wenn man sich dieses Phänomens nicht wirklich bewusst ist. So meine Erfahrung. Ich habe gelernt, ihn nicht zu unterschätzen. Denn ich konnte irgendwann feststellen, dass bei der wirksamen Auflösung eines Problems hinterher alles wieder so war - wie vorher. Einfach weil das Selbst-Bild des Gegenspielers wiederum alles in die Richtung brachte, wie gewohnt. Und das geschah eher unbewusst.

     

Eines mag der Gegenspieler gar nicht - Ungewohntes, Ungewissheit und Unsicherheit. Er bleibt lieber in gewohntem mental-emotionalen Gewässern. Und im Meer aller Lehren, Konzepte, Methoden und Unterstützungsangebote gibt es dann auch genügend, die Sicherheit versprechen, wo es sie nicht wirklich gibt.